Denn wer eine Reise tut, der kann auch was erleben…
Endlich war es soweit, nach zittern und bangen, ob wir wirklich dürfen, nicht dürfen oder nur eingeschränkt dürfen, konnten wir am 14. Oktober die von unserem Vorsitzenden Peter Machutta geplante Tauchreise nach Gozo antreten.
Anreise
Mit dem Zug ging es zunächst für jeden individuell nach Düsseldorf. Dort traf sich die Gruppe aus Tauchern und Nicht-Tauchern; wieder dabei auch Unterstützung des TSC Mücke und Kölnisch Wasser. Leichter als zunächst gedacht konnten wir den Flieger boarden und nach knappen 3 Stunden verließen wir den Flughafen Malta bei strahlendem Sonnenschein und leichter Brise.
Nun wurde es das erste mal spannend: Tetris spielen mit dem Tauchgepäck war angesagt. Unser Fahrer war sichtlich erstaunt, was man so alles mit in den Urlaub nehmen kann. Nach anfänglicher Skepsis resignierte er irgendwann, es passte doch noch alles in den Transit. So saßen wir, teils auf und unter unseren Koffern, im Bus zur Fähre nach Gozo.
Hier holte uns ein weitaus größerer Bus ab. Mit genügend Beinfreiheit ließen sich die ersten Eindrücke der kleinen Schwesterinsel Maltas viel bequemer aufnehmen. Gozo ist eine wunderschöne, felsige Insel. Riesige Kaktuspflanzen wachsen wie Unkraut am Straßenrand. Der Linksverkehr war eine leichte Herausforderung am Anfang und wir waren alle froh, nicht selber das Fahrzeug lenken zu müssen.
Xlendi, unsere neuen Heimat für die nächsten sieben bzw. zehn Tage ist ein wunderschöner Hafenort im Südwesten der Insel. Nachdem wir uns in unseren Apartements eingerichtet hatten, trafen wir auf Marion, ein weiteres Mitglied unseres Vereins. Sie war bereits früher angereist und konnte uns schon eine kleine Einführung bzgl. der Basis und der örtlichen Lokalitäten geben.
Nach einem leckeren gozianischen Essen fielen wir alle müde in unsere Betten. Am nächsten Tag stand der erste Tauchgang an.
Erste Tauchgänge und Erkundungen
Nach einem ausgiebigen English Breakfast ging es für die Taucher los zum ersten Tauchgang. Ziel war Reqqa Point im Norden von Gozo. Der Einstieg war spannend aber durchaus für alle Taucher machbar. Das Wasser hatte angenehme 25 Grad und die Sicht schien endlos. Alles in allem ein toller erster Eingewöhnungstauchgang.
Währenddessen erkundeten Edel und Barbara den nahegelegenen Ort Victoria.
Am Nachmittag ging es für die Taucher nach Billinghust Cave. Ebenfalls im Norden der Insel, denn der Wind wollte noch nicht so ganz mitspielen. An einen Tauchgang im Süden war nicht zu denken.
Abends kam der kleinen Dämpfer. Gozo würde ab Samstag Risikogebiet werden. So hatten wir uns das nun wirklich nicht vorgestellt. Aber ändern ließ sich an der Situation nicht viel, also machten wir das Beste draus und gingen erst einmal gemeinsam essen.
Der dritte Tauchgang ging nach Ras il-Hobz. Unter Wasser fanden die Taucher eine markante Felsnadel vor, welche bei besten Sichtverhältnissen mehrfach umrundet werden konnte.
Am Nachmittag ging es zum ersten Wracktauchgang in diesem Urlaub. Die MV Karwela, ein ehemaliges Ausflugsboot, wurde 2006 vor der Südküste Gozos versenkt. Neben dem somit künstlich erzeugtem Riff, hat Gozo seit 2006 damit auch einen neuen Tauchspot bekommen.
Schöne Aussichten auch über Wasser
Marion, Edel und Barbara erkundeten derweilen weiter den kleinen Ort Xlendi. Über die Promenade und eine Steinbrücke gelangt man vom Ortskern in die abgelegenerer Gebiete der Insel. Begleitet von einer fantastischen Aussicht auf das Mittelmeer lassen sich von Xlendi aus mehrere Wanderungen über die Insel machen.
Abends machte die Gruppe das nächste Restaurant unsicher. Wären wir nicht so eindeutig als Taucher zu erkennen gewesen, hätten uns die Menschen auch für Restauranttester halten können. Nach frischem Fisch und einem abschließenden Limoncello fielen alle müde und zufrieden in ihre Betten.
Weitere Tauchplätze
Am nächsten Tag ging es zum Inland Sea im Westen der Insel. Über einen kleinen See und einen Tunnel gelangt man vom Inland Sea in das offene Meer.
Da der Tauchgang zur MV Karwela bleibenden Eindruck hinterlassen hatte, ging es Nachmittags zusammen mit unserem Tauchguide Werner nochmals zum Wrack.
Während die Taucher die Insel unter Wasser unsicher machten, bestiegen Edel und Barbara den roten Touristenbus und erkundeten die Insel von Land aus. Auch außerhalb des Wassers ist Gozo eine schöne Insel. Mit Hafenstädten wie Marsalforn und Ramla oder kleineren Orten wie dem Inlandsea ist Gozo eine Reise, auch als Nichttaucher, wert. Das Azzur Window, lange Zeit das Wahrzeichen der Insel, gibt es nun leider nicht mehr. Die Felsformation zerbrach bei einem Sturm 2017. Heute kann man die Felsen nur noch unter Wasser sehen. Auch beeindruckend sind die großen Kirchen auf der gesamten Insel, neben der Citadella war besonders die St. Laurenz Basilika einen Besuch wert.
Der siebte Tauchgang ging, bedingt durch das Wetter, noch einmal zum Inland Sea und von dort raus ins offene Meer. Am Nachmittag sollte es dann nochmal ein Wrack Tauchgang sein. Neben der MV Karwela liegt auf gut 30 m das deutlich kleinere Wrack Cominoland.
Sehenswürdigkeiten
Leider vermießte das Wetter die geplanten Tauchgänge am kommenden Tag. Regen und Wind waren nicht einladend und so verbrachte die gesamte Gruppe den Tag in Victoria. Victoria ist eine der größeren Städte der Insel und bekannt für die Citadella. Diese Festungsanlage geht bis auf die Bronzezeit zurück und erlebte im Laufe der Jahrtausende unterschiedliche Verwendungszwecke. Heute lädt die Citadella mit kleinen Handwerkergeschäften und einer fantastischen Aussicht zum spazieren ein. Leider nicht bei den schlechten Wetterverhältnissen. So beschränkten wir uns auf den Stadtkern und den kleinen, neu angelegten Park neben der Mall.
Durch die Verschiebung der Tauchgänge, konnten Claudia, Bruno und Jürgen die letzten beiden Tauchgänge nicht mehr mittauchen. Der Abstand zwischen Tauchgang und Abflug wäre sonst zu kurz gewesen. Stattdessen machten sie ein wenig Xlendi unsicher.
Zwei abschließende Tauchgänge
Peter, Patrick und Josef zog es jedoch wieder ins Salzwasser. Sie erlebten abschließend zwei wunderschöne Tauchgänge bei Billinghurst Cave und Ras il-Hobz. Am Billinghurst Cave ging es dieses Mal in zwei Höhlen, damit ist mal wieder bewiesen, dass man auch mehrfach an einem Ort ins Wasser springen kann und immer wieder etwas Neues erlebt. Am zweiten Tauchplatz wurden die Taucher von einigen Muränen begleitet.
In den kommenden Tagen hieß es zunächst einmal erneut Abschied nehmen. Claudia, Bruno und Jürgen flogen am Mittwoch bereits nach Deutschland zurück. Natürlich inklusive Corona Test und anschließender Quarantäne bis zum glücklicherweise negativem Ergebnis.
Die übrig gebliebene Urlaubsgruppe erkundete von nun an die Insel über der Wasseroberfläche. Da Edel und Barbara von ihrer Bustour so geschwärmt hatten, wollten die Männer sich dieses Vergnügen nicht entgehen lassen. Also fuhren alle (nochmal) zusammen über die Insel.
Auch Victoria ließ sich in den kommenden Tagen nochmals bei schönerem Wetter erkunden. Diesmal mit einladenden kleinen Geschäften und einem Besuch in der Citadella.
80er Geburtstag
Am letzten Tag feierten wir dann noch den runden Geburtstag von Peter, natürlich mit einem leckeren Stück Kuchen bei bestem Wetter.
Abreise
So langsam wurde es nun auch Zeit für die verbleibenden Urlauber, ihren getrockneten Neopren wieder im Koffer zu verstauen und die Heimreise anzutreten.
Die Rückfahrt zum Flughafen und der anschließende Flug gestalteten sich unproblematisch, sodass auch die letzten Urlauber am Sonntagabend, müde aber glücklich und mit vielen neuen Eindrücken und ohne Corona in Düsseldorf ankamen.
Vielen Dank an alle Teilnehmer für den schönen Urlaub und an unseren 1. Vorsitzenden Peter Machutta für die Organisation. Bis zum nächsten mal.
Ein Bericht von Barbara Scholzen.