Tauchfahrt nach Leipzig

Nachdem ich die Einladung zu einer Tauchfahrt nach Leipzig von meinem nun neuen Zweitverein TSC Mücke bekommen habe, war es klar, dass ich wieder mitfahren würde. Auch meine Frau Claudia und ein Vereinskollege aus meinen Heimatverein, Matthias, sowie Horst, ein alter Freund, mit dem ich schon 20 Jahre unterwegs bin, waren dabei.

Die meisten von der Truppe kenne ich ja schon von der Vorjahresfahrt nach Spanien. Auch die Aufnahme in dem Verein mit der dazugehörigen Jahreshauptversammlung war einfach nur super. Offen und herzlich bin ich hier aufgenommen worden.
Leipzig, Kullkwitzer See? Hm, mal sehen, wie es dort ist. Kein Ägypten, keine Malediven und auch kein Bali. Nein, diesmal blieben wir in Deutschland und das zu Pfingsten. Ich war gespannt.

Anreise und Unterkunft

Finnhütte

Nun aber zur Fahrt. Anreise war am Freitag (07.06.19). Die vorbestellten „Finnhütten“ wurden zügig belegt und die ersten Taucher verschwanden direkt zu ihrem ersten Tauchgang.
Die Finnhütten waren im Kreis um einen Platz angeordnet und jeweils für zwei Personen geeignet. In der Platzmitte wurde dann der Gemeinschaftspavillon aufgestellt. Freitagabend waren dann endlich alle da. Die restlichen, die noch aus Köln anreisten und die, die ihren ersten Tauchgang hinter sich hatten, trafen sich im Pavillon. Der Grill wurde angeschmissen, danke dir, Steffen! Dank dir sind wieder einige Kilos drauf und das Neopren wurde zu eng. Ein Zeichen, dass es gut war. Grins.
Am Abend wurde es feucht fröhlich. Eigentlich wie an jedem Abend an diesem Wochenende.

Programm des Tages

Der zweite Vorsitzende hat dann noch in der Nacht, per WahtsApp, den Terminplan für den nächsten Tag verschickt:

Programm für heute
8 Uhr Mattes holt Brötchen
8:30Uhr Frühstück
10 Uhr tauchen
12:30Uhr  Mittag essen
14 Uhr tauchen
15:30Uhr Kaffee und  Kuchen
17 Uhr tauchen
18:30Uhr Abend essen
19:45Uhr ALLE ANWESENDEN IM PAVILLON.

Gewagt, aber es hat fast alles funktioniert.
Nach dem gemeinsamen Frühstück ging es dann ins Wasser, um den See zu erkunden. Ich war überrascht, wie klar die Sicht trotz der ganzen Taucher war. Pflanzenwiesen und zutrauliche Karpfen, die einem fast aus den Händen fressen. Ein Wrack, was mir allerdings verborgen blieb und Übungsplattformen. Ein See, der Spaß macht.
Nach dem ersten Tauchgang sollten die Flaschen gefüllt werden. Hmm nicht ganz so einfach. Die Basis vor Ort war nur von Zeit zu Zeit nur besetzt. Der Basisleiter, ein Leipziger Original, musste zwischen zwei Basen hin und her pendeln. Mit einer Tafel an der Tür wurde dann die nächste Füllzeit bekannt gegeben.

Kleines Jubiläum

100er Tauchgang

Der zweite Tauchgang stand an. Claudia hatte ihren 100ten Tauchgang. Natürlich wusste die Kölner Gang davon und so wurden heimlich einige Vorbereitungen getroffen zur Unterwasserfeierlichkeit. Jürgen, der erste Vorsitzende pflückte noch Blumen. Jürgen, der zweite Vorsitzende, besorgte einen Piccolo und kleine Schnäpse. Horst packte das Dekohuhn ein. Ich kramte meine Kamera heraus, um die ganze Chose festzuhalten. So ging das ganze Rudel dann ins Wasser, um die überraschte Claudia unter Wasser zu feiern. Es ist halt so Tradition bei uns in Köln und ich denke, jetzt auch bei den Mücken.

Tauchertaufe

Nach der ganzen Aufregung und mal wieder einem guten und gemütlichen Grillabendessen kam am Abend dann Neptun mit seiner Schlampe. Neptun ist zu Ohren gekommen, dass Einige bei den Mücken noch nicht getauft worden sind, obwohl sie schon Silber haben.
Dazu musste Jürgen, der erste Vorsitzende, im Folgenden als Jürgen 1 benannt, Rede und Antwort stehen. Es war auch nicht das einzige Vergehen, welches an diesem Abend aufgedeckt wurde. Aber erstmal ein Schluck von Neptuns Trunk für unseren ersten Vorsitzenden.

Essoufflement

Es wurden die ersten Täuflinge aufgerufen Elke und Bernd. Sie wurden erneut auf den Prüfstand gestellt und sollten Neptun das Essoufflement erklären und vorführen. Sagen wir mal so, ihr TL musste mal wieder einen Schluck von Neptuns Gebräu nehmen. Mit Sicherheit nicht zur Belobigung.
Der zweite Täufling hatte in dieser Zeit in Leipzig seinen Silberstern gemacht. Natürlich musste Jens auch Rede und Antwort stehen. Tja, Jürgen 1 war mit einem Schluck wieder am Zug.

Das liebe Blei

Der Nächste, der an der Reihe war, war unser Grillmeister Steffen. Das er mit einem Trocki unterwegs war, ist ja nicht schlimm, aber das unselige Fußblei, das er da trägt. Neptun tadelte ihn dafür und da er nicht einsichtig war, musste Neptun´s Schlampe ihm je 5 kg Blei an die Füße binden. Damit sollte er dann zwei Runden um den Pavillon laufen. Gnädig, wie Neptun ist, hat er dann nur eine Runde kurz vor dem Kollaps des Täuflings, die Strafe belassen. Auch er war noch nicht getauft.

Noch ein Wort zu Neptun´s Schlampe, er hatte wohl die hässlichste von seinen Nixen ausgewählt. Es war einfach kein schöner Anblick.
Jetzt stellte sich zu allem Unglück auch noch heraus, dass einer im Verein heimlich seinen 200ten Tauchgang gemacht hatte. Er suchte sich wohl einen Buddy und ging mit ihm ins Wasser, danach erzählt er es seinem Tauchgefährten. Eigentlich undenkbar, war aber so. Es ist ein Taucher, der im hohen Alter noch das Tauchen angefangen hat und, so weiß ich es, kaum aus dem Wasser zu bekommen ist.

Für diese Heimlichkeit durfte er bei Neptun antreten und Jürgen bekam mal wieder einen Schluck für die fehlende Organisation ab. Mittlerweile nahm er die Flasche schon freiwillig. Na, die Augen werden ja schon glasig. Insgeheim hoffte er wohl, dass nicht noch mehr Fauxpas auffallen würden.

Zum Schluss leisteten sie aber alle brav ihren Eid auf Neptun´s Reich und damit wurden sie in die Reihen der Getauften aufgenommen. Und so wie es sich für eine ordentliche Taufe gehört, wurden neben den ganzen Gruppenbildern auch reichlich die Täuflinge fotografiert und begossen.

Weitere Tauchgänge folgten

In der Nacht wurde dann per Nachrichtendienst wieder der Tagesablauf für Sonntag verschickt.
Am Morgen stellte sich heraus, dass die ersten Ausfälle zu verzeichnen waren.

Nach dem gemeinsamen Frühstück ging es wieder in den See, klar, war ja eine Tauchfahrt. Das muss man den Hessenern schon lassen: sie gehen wirklich bei jeder Gelegenheit ins Wasser.

Der nächste Fauxpas blieb nicht aus. Claudia, Frau von Bernd, hatte wieder ohne Wissen der anderen Hessener ihren 100sten Tauchgang an diesem Tag gemacht! Leider ging dies ohne Begleitzeremonie von statten. Schuld war diese heimliche Verabredung. Nach allgemeiner Verwunderung und Protesten stellte sich heraus, dass der nächste Kandidat auch bereit stand. Steffen wollte seinen 100ten Tauchgang machen. Natürlich wurde auf die Schnelle noch was organisiert. Beim Tauchgang wurde er dann auch gebührend gefeiert. Wir wollten alle gemeinsam zum Wrack. Nur wurde es nicht gefunden. Ähnlich wie der „Fliegende Holländer“ blieb es unauffindbar. Also zurück Richtung Ufer und an der Plattform, Halt gemacht zu Ehren von Steffen. Anstoßen und Gratulation unter Wasser, wie üblich.

Was bleibt noch zu erwähnen? Es war mal wieder eine rundum gelungene Fahrt von TC Mücke. Alle hatten reichlich Spaß und es wird nicht die letzte Tour mit ihnen gewesen sein.

Ein herzliches Dankeschön von dem Kölner

Bruno